Bürgerbüro Renningen

Abwasserentsorgung

Abwasserentsorgung

Das Abwassernetz der Stadt Renningen besteht aus einem Kanalnetz von ca. 1.900 Kanalhaltungen im Mischwassersystem mit insgesamt ca. 70 km Kanallänge. Das Abwasser wird durch dieses Kanalnetz mit Durchmessern von 150 -2.500 mm zur Kläranlage geführt. Um bei starken oder längeren Regengüssen die Kläranlage nicht mit dem Regenwasser zu belasten, sind an verschiedenen Schwerpunkten Regenüberlauf- und Regenrückhaltebecken vorhanden. Diese dienen dazu, die Wassermassen zu sammeln und nach Beendigung des Regens das vorhandene Abwasser nach und nach an die Kläranlage weiterzuleiten.

Bei Neubaugebieten oder Umbauten wird zukünftig geprüft, ob ein Trennsystem (bei dem Abwasser und Regenwasser getrennt abgeleitet werden) verwendet werden kann. Das Abwasser wird hierbei weiterhin zur Kläranlage geleitet, das weitgehend unbelastete Regenwasser wird jedoch in einem eigenen System entweder auf dem Grundstück oder in Sickergruben zur Versickerung gebracht oder direkt über ein Leitungsnetz in Bäche oder Gräben geleitet. 

Da Malmsheim topografisch ungünstig tiefer als die Kläranlage liegt, wird das Abwasser über ein Pumpwerk um den Sparnsberg geleitet und gelangt von dort in einer Freifallleitung zur Kläranlage. Das Abwassernetz muss regelmäßig untersucht, gewartet und gereingt werden. Für die Unterhaltung des Abwassernetzes ist das Hoch- und Tiefbauamt zuständig. 

Die Abwassersatzung können Sie als pdf-Datei herunterladen:

Kläranlage

Seit 1967 ist die Kläranlage Renningen in Betrieb. Die fortschreitende Stadtentwicklung und der damit verbundene zunehmende Abwasseranfall, die gestiegenen Anforderungen an die Abwasserreinigung und die Anpassung der Klärtechnik an den neuesten Stand machten es 1992 erforderlich, die Kläranlage aus- und umzubauen.

2005 wurde die Kläranlage um eine "solare Klärschlammtrocknungsanlage" erweitert. Diese ermöglicht es, den bisher anfallenden Klärschlamm auf ca. 1/3 der bisherigen Menge zu reduzieren. Die Kläranlage Renningen ist nun mit ihren Erweiterungen und Verbesserungen in der Lage, das Schmutzwasser der Haushalte und Betriebe heute und künftig sauber, mechanisch und biologisch gereinigt in den natürlichen Wasserkreislauf zurückzugeben.

Bis in Renningen wieder sauberes Wasser in den Rankbach entlassen werden kann, durchläuft das Schmutzwasser einen vierstufigen Reinigungsprozess. In mechanischen, biologischen, chemischen und physikalischen Schritten werden dem Wasser fast alle Schmutzstoffe entzogen, bevor es in den natürlichen, sich selbst reinigenden Wasserkreislauf zurückgegeben wird.

Nachklärbecken Renninger Kläranlage, dort wird das Abwasser final gereinigt bevor es in den Rankbach geleitet wird.

Da die Kläranlage bei Regen nicht das häusliche und gewerbliche Abwasser und das  Regenwasser gleichzeitig aufnehmen kann, gibt es in Renningen und Malmsheim Regenrückhaltebecken, in denen das Wasser zunächst aufgefangen und nach Regenende sukzessive der Kläranlage zur Verarbeitung zugeführt wird. Alle Prozesse in der Kläranlage Renningen laufen im 24-Stunden-Betrieb. Der Betriebsleiter und seine Mitarbeiter werden hierbei mit EDV, Labors, Mess- und Regeltechnik bei ihrer Arbeit und Kontrollfunktion unterstützt.

  • Abwasserreinigung

    Das Schmutzwasser wird in der Renninger Kläranlage zunächst mechanisch in einer Rechenanlage von sämtlichen Grobstoffen befreit. Die Aussortierung schwerer mineralischer Stoffe erfolgt in der Sandfanganlage mit Fettfang. Im anschliessenden Vorklärbecken werden die feinen Stoffe aussortiert.

    Kombinationsbecken aus Vorklärung und Belebungsbecken in der Renninger Kläranlage

    Die Hauptarbeit zur Abwasserreinigung geschieht aber in der biologischen Stufe, wo Wasser von organischen Substanzen gereinigt wird. Im sogenannten Belebungsbecken wird unter optimalen Lebensbedingungen eine arbeits- und leistungsfähige Biologie aufgebaut und betrieben (unzählige Mikroorganismen auf engstem Raum), die mit Hilfe von künstlich zugeführtem Sauerstoff (Drucklufteintrag) eine hohe Abbauleistung erbringen. Durch spezielle Prozessabläufe und Zugabe von Metallsalzen werden in der biologischen Stufe des erweiterten Klärwerks zusätzlich Phosphate abgebaut, die eine weitere Belastungsquelle natürlicher Gewässer darstellen.

    Was nach allen Klärprozessen übrig bleibt, ist der sogenannte Klärschlamm. Dieser wird in verschiedenen Verfahrensschritten so lange eingedickt und entwässert, bis er auf ca. 1.100 t/Jahr geschrumpft ist. Auf einem dieser Schritte sorgt er sogar für die Gewinnung wertvoller Energie, mit welcher der Faulturm, die Kläranlage und der benachbarte Bauhof beheizt werden. Durch die neue "Solare Klärschlammtrockenanlage" wird die bisherige entwässerte Klärschlammmenge von ca. 1.100 t/Jahr durch den weiteren Entzug von Wasser auf rd. 400 t/Jahr reduziert und kann nun in einer Verbrennungsanlage entsorgt werden.

  • Wie funktioniert die Klärschlammtrocknung?

    Durch die transparente Dacheindeckung und Wandverkleidung kann die Solareinstahlung den auf dem Boden ausgebrachten feuchten Klärschlamm erreichen und ihn erwärmen. Hierdurch verdunstet die enthaltene Feuchtigkeit, die durch Luftaustausch ins Freie transportiert wird.

    Schaubild SolarMining-Anlage Renningen

    Gesteuerte Lüftungsklappen sorgen für einen gezielten Luftaustausch während der Trocknung. Je nach Witterungsbedingungen werden die Klappen und die Hochleistungsventilatoren in die für eine optimal Trocknung erforderliche Stellung gebracht. Eine zentrale Regel- und Messeinrichtung misst alle notwendigen Kennwerte wie Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Temperaturen ect. und berechnet und überwacht alle Einzelaggregate.

    Die bisherige entwässerte Klärschlammmenge von ca. 1.100 t/Jahr wird mit Hilfe der "Solaren Klärschlammtrocknungsanlage" durch den weiteren Entzug von Wasser um fast 2/3 der eingebrachten Menge auf rd. 400 t/Jahr reduziert und kann nun in einer Verbrennungsanlage entsorgt werden.

  • THERMO-SYSTEM KlärschlammReformer 

    Klärschlammtrocknung, Energiegewinnung und Phosphatanreicherung

    Die Klärschlammverwertung in Deutschland steht vor einer tiefgreifenden Umbruchphase. Die bis vor kurzem dominierende landwirtschaftliche Verwertung findet aufgrund der Vielzahl an organischen und anorganischen Schadstoffen, die im Klärschlamm nachgewiesen werden können, immer weniger Akzeptanz. Bei der heute zunehmend praktizierten Mitverbrennung in Kohlekraft- oder Zementwerken kann das im Schlamm enthaltene Phosphat nicht weiter genutzt werden und geht unwiederbringlich verloren. Dies ist angesichts der Tatsache, dass Phosphor einen knappen und zugleich nicht substituierbaren Rohstoff darstellt, der für die Nahrungsmittelerzeugung unverzichtbar ist, nicht akzeptabel. Dies gilt umso mehr, da Europa über keine eigenen Phosphorvorkommen verfügt und mit dem im Klärschlamm enthaltenen Phosphat bis zu 40 % der deutschen Rohphosphatimporte gedeckt werdenkönnten. Nur durch eine Monoverbrennung oder Monovergasung des Schlammes kann das enthaltene Phosphat in der Asche aufkonzentriert und zu mehr als 90 % wiedergewonnen werden. Allerdings ist die thermische Verwertung in Monoverbrennungsanlagen bislang deutlich teurer als die Mitverbrennung und lässt sich aus wirtschaftlichen Gründen nur in Großanlagen einsetzen. Dabei sind die vorhandenen Kapazitäten weitgehend ausgeschöpft. Andere Technologien, die eine bezahlbare Wiedergewinnung von Phosphat und Energie aus Klärschlamm auch für kleine und mittelgroße Kläranlagen erlauben, stehen bislang auf dem Markt nicht zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund bestehen für die Kommunen sowohl hinsichtlich der langfristig gangbaren Entsorgungswege als auch hinsichtlich der zu erwartenden Entsorgungskosten große Unsicherheiten.

    Während für Großanlagen bereits heute Lösungen nach dem Stand der Technik verfügbar sind, ist dies für kleinere Anlagen nicht der Fall. Der KlärschlammReformer stellt einen innovativen Lösungsansatz dar, um auch für kleinere Kläranlagen den Phosphatgehalt des Klärschlamms nutzbar zu machen. Aufgrund der besseren Akzeptanz, des geringeren Transportaufkommens sowie der einfacheren Standortfindung besitzen dezentral, also auch in kleinem Maßstab einsetzbare Verfahren hier wesentliche Vorteile gegenüber Großanlagen.

    Ziel des Verfahrens ist die dezentrale Trocknung, energetische Verwertung und Gewinnung eines phosphathaltigen Wertstoffs aus Klärschlamm direkt auf der Kläranlage. Im Ergebnis soll je nach Ausgangsmaterial vor Ort ein wertvoller Rohstoff oder ein handelsfähiges Düngemittel hergestellt werden. Gleichzeitig sollen Verkehrsaufkommen und Abfallmenge auf ein Minimum reduziert und eine langfristig gesicherte Klärschlammverwertung in Eigenregie ohne Abhängigkeit vom Entsorgungsmarkt erreicht werden.

    Das Verfahrenskonzept umfasst im Falle Renningens eine auf Abwärme und Solarenergie gestützte Vortrocknung des Klärschlammes auf 75 bis 90 % TR gefolgt von einer thermischen Verwertung im THERMO-SYSTEM KlärschlammReformer. Bei diesem Prozess werden die organischen Bestandteile des Schlammes zu einem brennbaren Schwachgas umgewandelt, das anschließend in einer Gas/Gas-Verbrennung bei rund 900 Grad thermisch verwertet wird. Die nachgeschaltete mehrstufige Abgasreinigung sorgt für eine sichere Einhaltung der Grenzwerte.

    Die organischen Schadstoffe des Klärschlamms werden durch die hohen Prozesstemperaturen sicher zerstört. Schwermetalle wie Quecksilber und Cadmium werden gezielt ausgeschleust. Die entstehende mineralische Asche ist frei von organischen Schadstoffen, besitzt einen im Vergleich zu Klärschlamm deutlich niedrigeren Schwermetallgehalt und enthält einen hohen Anteil an Phosphat. Damit eignet sich das Produkt als wertvoller Grundstoff für die Düngemittelherstellung oder – abhängig von den Eigenschaften des eingesetzten Klärschlamms – direkt als Düngemittel. Das im Schlamm enthaltene Phosphat kann damit weitgehend zurückgewonnen werden. Im Gegensatz zu einer direkten landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlamm erfolgt neben einer Verbesserung der Pflanzenverfügbarkeit auch eine Ausschleusung von Schadstoffen aus dem Nährstoffkreislauf.
    Die bei der vollständigen thermischen Umsetzung der im Klärschlamm enthaltenen Organik gewonnene Energie wird zur Klärschlammtrocknung verwendet, wodurch eine energieautarke Betriebsweise des Verfahrens auch im kleinen Maßstab möglich ist. Zusätzlich wird die Prozesswärme zur Stromerzeugung genutzt, wodurch die Energiebilanz der Kläranlage verbessert werden kann.
    Das Verfahren setzt durch die Schonung der Phosphatressourcen, den Schutz des Bodens und Grundwassers, die Reduzierung des Verkehrsaufkommens sowie die Energiegewinnung in mehrfacher Hinsicht Maßstäbe beim nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen.

    Den Jahresbericht zur Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Klärschlammverwertungsanlage der Stadt Renningen für das Jahr 2023 können Sie hier nachlesen.

Kanalunterhaltung

Das Kanalnetz der Stadt Renningen besteht aus ca. 1.900 Kanalhaltungen mit einer Gesamtlänge von ca. 70 km. Dieses Netz muss regelmäßig auf seinen Zustand untersucht, gewartet und gereinigt werden.

  • Kanalreinigung

Bei der Kanalreinigung werden die Ablagerungen mit Hilfe einer Düse zum Hochdruckreinigungsfahrzeug gespült. Dort werden sie mit Hilfe einer Saugvorrichtung aus dem Kanalschacht in das Fahrzeug gesaugt und von der beauftragten Firma fachgerecht entsorgt.

Die Kanalreinigung erfolgt aus drei Gründen:

  1. Zur Vermeidung von unangenehmen Gerüchen und Abflußhindernissen in der Hauptleitung, wenn durch unzureichendes Gefälle der Leitungen aus topografischen Gründen das Spül- und Regenwasser nicht ausreicht, um die Feststoffe zur Kläranlage wegzuspülen.
  2. Zur Vorbereitung der Kanaluntersuchung mit einer fahrbaren Kamera. Damit der Kanal hierbei optisch auf eventuelle Schäden untersucht werden kann, muss er dafür optimal gereinigt sein.
  3. Zur Vorbereitung der grabenfreien Kanalsanierung mit dem Inliner- und Partlinerverfahren.
  • Kanalfilmung

Die Kanalfilmung erfolgt mittels eines speziell ausgerüsteten TV-Fahrzeugs einer beauftragten Fachfirma. Mit Hilfe einer fahrbaren und sehr beweglichen Kamera wird der Kanal optisch auf seinen Zustand untersucht und alle Schäden, Hausanschlüsse, Einläufe sowie Form, Durchmesser und Material der entsprechenden Kanalhaltung protokolliert und auf Video bzw. DVD aufgezeichnet.

Mit Hilfe dieser Daten kann dann im Hoch- und Tiefbauamt eine Zustandsbewertung durchgeführt und daraus ein Sanierungskonzept erarbeitet werden.

Bedingt durch die Lage der Kanalschächte kann es während der Untersuchung zu lokal eingeschränkten und zeitlich begrenzten Verkehrsbehinderungen und, bedingt durch das notwendige Stromaggregat, zu einer gewissen Lärmbelästigung kommen. Da sich dies nicht vermeiden lässt und nur von kurzer Dauer ist, bitten wir hierfür um Ihr Verständnis.

Kontakt

kaufm. Betriebsleiterin

Keine Mitarbeitende gefunden.

technischer Betriebsleiter

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