Bürgerbüro Renningen

Sanierungsprogramme

Die Aufgaben und Herausforderungen im Städtebau, in der Stadtentwicklung und Stadt-erneuerung sind vielfältig. Der Bund und das Land Baden-Württemberg unterstützen die Anstrengungen der Städte und Gemeinden mit vielfältigen Programmen der städtebaulichen Erneuerung. Die Stadt Renningen stellt sich diesen Herausforderungen seit vielen Jahren und nutzt zur Bewältigung der Aufgaben auch die Instrumente des besonderen Städtebaurechts des Baugesetzbuches (BauGB) mit der förmlichen Festsetzung von Sanierungsgebieten. So wurden im Rahmen der städtebaulichen Erneuerung bereits die Maßnahmen „PES Malmsheim“, „SVR-Gelände“, „Rathausbereich“, „Ortskern“, „Östlicher Ortskern“ und „Ortskern Malmsheim“ erfolgreich abgeschlossen und die angestrebten Sanierungsziele erreicht. Noch in der Durchführung bis voraussichtlich Ende 2022 befindet sich die Sanierungsmaßnahme „Südliche Bahnhofstraße“.



Sanierungsmaßnahme Renningen "Südliche Bahnhofstraße"

Das Sanierungsgebiet „Südliche Bahnhofstraße“ wurde 2010 mit einem Förderrahmen von 1,5 Mio. € in das Landessanierungsprogramm (LSP) aufgenommen. Nach erfolgter Überführung ins Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ sowie Aufstockung der Finanzhilfen beträgt der Förderrahmen 3.667 Mio. €. Mit Überführung der Maßnahme ins Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“ wurde ein weiterer Förderrahmen in Höhe von 1.666.667 € bereitgestellt sowie eine Verlängerung des Bewilligungszeitraums bis zum 30.04.2022 gewährt.

Hauptziel der Sanierungsmaßnahme war die Neugestaltung des Straßenraums der Bahnhofstraße von der Güthlerstraße bis zum Ernst-Bauer-Platz. Auf Grundlage eines Siegerentwurfs des Stuttgarter Büros Orplan aus dem Jahr 2012 wurde die Entwurfsplanung erarbeitet und nach einer Bürgerbeteiligung im April 2013 vom Gemeinderat beschlossen und in den Jahren 2014/15 gebaut und fertig gestellt.

Ein weiteres beherrschendes Thema der Sanierungsmaßnahme "Südliche Bahnhofstraße" war die im Frühjahr 2013 angelaufene Neubebauung des Areals "Geschäftsbereich Südliche Bahnhofstraße" zwischen Wörnet- und Güthlerstraße mit drei Wohn- und Geschäftshäusern durch einen privaten Investor. Die zur Baureifmachung des Areals erforderlichen Gebäudeabbrüche wurden als Ordnungsmaßnahme öffentlich gefördert. Auch hier erfolgte die weitgehende Fertigstellung zusammen mit dem öffentlichen Straßenraum bis Mitte 2015.

Aus städtebaulichen Gründen hatte der Gemeinderat am 19.05.2014 eine Satzung zur Erweiterung des Sanierungsgebiets beschlossen, um den westlich an das bestehende Sanierungsgebiet angrenzenden Bereich der südlichen Jahnstraße, Emil-Höschele-Straße und Wiesenstraße in das Satzungsgebiet aufzunehmen und die öffentlichen Bereiche durch entsprechende Neugestaltung aufzuwerten und mit dem Bereich der südlichen Bahnhofstraße zu einer Einheit zu verschmelzen. In diesem Erweiterungsbereich liegt auch die im Jahr 2016 fertig gestellte neue Mediathek und der 2017 neu gestaltete südliche Vorplatz.

Im Jahr 2018 wurde im Sanierungsgebiet der neue zweigruppige Kindergarten Jahnstraße erstellt. Als Gemeinbedarfseinrichtung waren 30% der Baukosten im Rahmen der Sanierungsmaßnahme förderfähig.

 Auf Grundlage der vom Gemeinderat beschlossen Förderrichtlinien für private Modernisierungs- und Ordnungsmaßnahmen konnten im Sanierungsgebiet auch Modernisierungsmaßnahmen an privaten Gebäuden mit einem Volumen von mehr als 1 Mio. € bezuschusst und damit eine Aufwertung des privaten Gebäudebestands erreicht werden.

Die letzte Fördermaßnahme war der im Frühjahr 2021 erfolgte Erwerb der Volksbankareals Bahnhofstr. 31-33 als Standort für ein neues Rathaus. Der Förderrahmen ist damit voll ausgeschöpft, so dass die Sanierungsmaßnahme nach Ende des Bewilligungszeitraums im Frühjahr 2022 abgerechnet werden kann.

  Abgrenzung des Sanierungsgebiets

Geplantes neues Sanierungsgebiet "Bahnhof/Nördliche Bahnhofstraße"

Als Richtschnur zur städtebaulichen Weiterentwicklung der Bahnhofstraße und des Bahnhofs Renningen hat der Gemeinderat im Jahr 2018 nach eingehender Erörterung und intensiver Beteiligung der Bevölkerung den Rahmenplan Stadtmitte / Bahnhofstraße verabschiedet.

Mit der Auswahl des Bahnhofs Renningen durch die Deutsche Bahn im Jahr 2019 als einer von 16 Zukunftsbahnhöfen in Deutschland wurden im Bahnhofsbereich neue Ideen zur Steigerung der Attraktivität erprobt und mit den Verantwortlichen der DB bereits diskutiert, wie das Bahnhofsumfeld über das DB-Projekt „Zukunftsbahnhof“ hinaus attraktiver und zukunftsfähiger gestaltet werden kann.

Auch im Rahmen einer Gemeinderatsklausur im September 2019 wurde die städtebauliche Aufwertung des Bahnhofsareals mit Bebauung des bahneigenen P+R-Platzes thematisiert und von der Verwaltung vorgeschlagen, zur Erreichung und Finanzierung der städtebaulichen Ziele dort die Ausweisung eines Sanierungsgebietes anzustreben.

Im Jahr 2020 wurde die Fortschreibung des gesamtstädtischen Stadtentwicklungskonzeptes unter der Bezeichnung „Stadtentwicklungsplan 2040 – STEP 2040 unsere Stadt entwickelt sich weiter!“ angestoßen, um die im STEP 2003 formulierten Leitziele auf Ihre Umsetzung hin zu überprüfen und auf die aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen. Die aus dem Rahmenplan Stadtmitte/ Bahnhofstraße entwickelten städtebaulichen Ziele wurden in den STEP 2040 als gesamtstädtisches Entwicklungskonzept übernommen.

Mit dem Erwerb des Volksbankareals Bahnhofstraße 31-33 als Standort für ein neues Rathaus und der aktuellen Neubebauung des ehemaligen Postareals durch die Volksbank Leonberg Strohgäu eG wird nun auch im zentralen Bereich der Bahnhofstraße die urbane städtebauliche Entwicklung konsequent fortgesetzt, die mit dem Sanierungsgebiet „Südliche Bahnhofstraße“ seit dem Jahr 2010 mit Neugestaltung des Ernst-Bauer-Platzes und der „Neuen Mitte“ der Firma Urbanbau angestoßen wurde. Nachdem für die „Südliche Bahnhofstraße“ der Bewilligungszeitraum zum 30.04.2022 endet, bietet es sich an, in ein neues Sanierungsgebiet Bahnhofareal auch die nördliche Bahnhofstraße einschl. neues Rathaus einzubeziehen, um so am Ende die innerstädtische Entwicklungsachse Bahnhofstraße vollständig mit Steuerungsinstrumenten der Stadtsanierung nach BauGB und Städtebaufördermitteln von Bund bzw. Land den Zielen des Rahmenplans entsprechend einer zukunftsfähigen Aufwertung zuführen zu können.

Der Gemeinderat hat deshalb am 27.09.2021 beschlossen, für den Bereich Bahnhof/Nördliche Bahnhofstraße beim Land die Aufnahme in ein geeignetes Programm der städtebaulichen Erneuerung zu beantragen mit dem Ziel, für diesen Bereich wieder ein Sanierungsgebiet festzusetzen und Finanzhilfen des Bundes oder Landes für die erforderlichen städtebaulichen Erneuerungs- und private Modernisierungsmaßnahmen in Anspruch nehmen zu können.

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