Artenschutzmaßnahme für bedrohte Wildbienenart – mehr Artenvielfalt!
Wer die nächsten Tage beim Spaziergang auf unserem wunderschönen „Berg“ ungewöhnliche Aktivitäten auf den Küchenschellenwiesen bemerkt und sich über die deutlich sichtbaren Spuren im Erdreich wundert, kann beruhigt sein.
Die sogenannte „Ziest-Schlürfbiene“, eine kleine gestreifte Wildbienenart, ist mittlerweile, wie viele ihrer Artgenossen, sehr selten geworden. Im Gewann „Immenbangert“, angrenzend zur ehemaligen Abbaugrube, konnte „Rophites algirus“, so ihr wissenschaftlicher Name, früher noch nachgewiesen werden. Für ihr Überleben ist diese Schlürfbienenart auf einen speziellen Lebensraum angewiesen: als Futterpflanze bevorzugt sie den „Aufrechten Ziest“ und für ihre Erdnester sucht sie nach offenen Stellen im Boden. Idealerweise finden sich in ihrer Umgebung noch verschiedene andere Lippenblütler. Leider sind diese Voraussetzungen auf vielen Wiesenflächen nicht mehr erfüllt.
Die Stadt Renningen und der Landschaftserhaltungsverband Böblingen organisieren daher verschiedene Landschaftspflegemaßnahmen im oben genannten Gebiet, in der Hoffnung, die Restvorkommen der Schlürfbienenart zu erhalten. Dazu gehören das Auflockern der Grasnarbe, um Gras- und Moosfilz zu entfernen. Blütenpflanzen haben so die Chance, dort wieder wachsen zu können.
Diese Artenschutzmaßnahme wird über die Landschaftspflegerichtlinie finanziert, ein Förderinstrument des Landes Baden-Württemberg für Naturschutzaktionen.